Lass’ es nicht zu, lass’ Dich nicht treiben
Ohne große Umwege falle ich heute gern mal mit der Tür ins Haus: Viele von uns lassen sich viel zu oft einfach nur treiben. Und das meine ich in beiden Bedeutungen: Wir lassen uns zu oft antreiben von den Standpunkten und Forderungen anderer Menschen, wir schwimmen aber auch viel zu oft in der Bedeutungslosigkeit und in der Masse mit.
Es wird gelästert: Wir lästern mit.
Es wird genölt: Wir nölen mit.
Es wird geschmollt: Wir schmollen mit.
Es wird verschlimmbessert: Wir verschlimmbessern mit.
Hört auf! Im Mittelfeld gibt es schon genug Spieler. Was wir aber brauchen, sind Stürmer; Menschen, die neue Ziele setzen und das Gute gleichsam bewahren.
Das Grundübel ist, dass sich Menschen selbst verschenken und verkaufen, verraten und manche, denke ich, hassen sich einfach nur selbst - ohne jedoch etwas an sich zu verändern. Vielmehr wollen sie ihr Umfeld ändern, aber der Hass verschwindet davon nicht. Er verteilt sich nur zusätzlich auf andere Leute, die dann die Welt nicht mehr verstehen.
Wir kümmern uns viel zu wenig umeinander - vielmehr haben wir allerdings ein prüfendes Auge aufeinander, auf die Fehler anderer Menschen, die wir sofort disqualifizieren müssen.
Statt uns zu fragen, was wir an uns selbst verbessern können, wird am Umfeld - oft mit dem größten Missmut und der schlimmsten Missgunst - so lange herumgeschraubt und herumgebogen, bis es bis zur Unkenntlichkeit verändert ist.
Was wäre, wenn sich jeder nur einmal am Tag fragen würde: Was kann ich tun, damit es den Menschen in meinem unmittelbaren Umfeld besser geht?
Was wäre, wenn ich den Dreckkübel heute mal nicht über anderen Menschen ausschütte, sondern den Dreck nehme, um etwas Gutes zu sähen?
Was wäre, wenn ich mein Verhalten des Tages an jedem Abend reflektieren würde und mir eingestehen würde, dass dies oder jenes nicht nur unnötig, sondern moralisch auch falsch war - und hingegen auch erkennen würde, wo ich etwas gut und richtig gemacht habe?
Was wäre, wenn es jeder zweite Mensch schon so machen würde?
Es wäre wahrscheinlich kaum auszuhalten.
Die Zeit könnten wir mit so vielen guten Dingen schmücken, wir könnten so viele atemberaubende Erlebnisse sammeln. Wir könnten Sonnenschein in den heftigsten Regen bringen und Ruhe in den tobenden Sturm.
Ich geh’ mal wieder, setze die Tür wieder in die Angeln und werde überlegen, was ICH besser statt nur noch schlimmer machen kann.
Machst Du mit?
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