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Geht es dir auch so?

Neulich erzählte ich in einem Podcast noch, dass ich Dinge, deren Hype mir schon zu Beginn auf den Keks geht, relativ strickt meide. Bei Filmen zum Beispiel. Und hier liegt die Betonung auf „relativ“, denn jüngst konnte ich mich überwinden und schaute „Barbie“. Ich hatte bisher wirklich keine Ambition dazu, aber Freunde und Kollegen, die mich wirklich gut kennen, haben ihn mir empfohlen.

Ohne mir also wirklich was dabei zu denken, wollte ich mich einfach nur von fröhlichen Farben berieseln lassen, aber neben einigen Lachern gab es eine Szene, die mich besonders beeindruckte. Der Monolog einer Frau, die darüber sprach, dass es unmöglich ist, eine Frau zu sein.


Sie sprach davon, was erwartet wird von einer Frau: beruflich, gesellschaftlich, in der Liebe. Ich hab mir die Szene zwei Mal angeschaut, um alles realisieren zu können und …was soll ich sagen: Die Gute hat in vielen Punkten ein wahres Wort gesprochen und zu vielen Aussagen hatte ich wirklich eigene Bilder im Kopf - aus meinem Leben. Situationen, die ich genau so unterschreiben kann.


Ich hab’ hier „kurz“ mal den Text aus dem Internet herausgesucht (zum Abtippen bin ich zu faul):

„Es ist buchstäblich unmöglich, eine Frau zu sein. Du bist so schön und so klug, und es macht mich fertig, dass du denkst, du bist nicht gut genug. Wir müssen immer außergewöhnlich sein, aber irgendwie machen wir es immer falsch.


Man muss dünn sein, aber nicht zu dünn. Und man darf nie sagen, dass man dünn sein will. Man muss sagen, man will gesund sein, aber man muss auch dünn sein. Du musst Geld haben, aber du kannst nicht nach Geld fragen, denn das ist krass. Du musst eine Chefin sein, aber du darfst nicht gemein sein. Du musst anführen können, aber du darfst die Ideen anderer nicht unterdrücken. Du musst es lieben, Mutter zu sein, aber darfst nicht die ganze Zeit über deine Kinder reden. Du sollst eine Karrierefrau sein, aber auch immer auf andere Menschen aufpassen.


Man muss für das schlechte Verhalten von Männern einstehen, was verrückt ist, aber wenn man darauf hinweist, wird man beschuldigt, sich zu beschweren.


Du sollst für die Männer hübsch bleiben, aber nicht so hübsch, dass du sie zu sehr in Versuchung führst oder andere Frauen bedrohst, denn du sollst ein Teil der Schwesternschaft sein. Aber du sollst immer herausstechen und immer dankbar sein. Vergiss aber nie, dass das System manipuliert ist. Finde also einen Weg, das anzuerkennen, aber sei auch immer dankbar.

Du darfst nie alt werden, nie unhöflich sein, nie angeben, nie egoistisch sein, nie hinfallen, nie versagen, nie Angst zeigen, nie aus der Reihe tanzen. Das ist zu schwer! Es ist zu widersprüchlich und niemand gibt dir eine Medaille oder sagt danke! Und es stellt sich heraus, dass du nicht nur alles falsch machst, sondern auch alles dein Fehler ist. Ich habe es einfach so satt, mir und jeder anderen Frau dabei zuzusehen, wie sie sich selbst verknotet, damit die Leute uns mögen. Und wenn all das sogar auch auf eine Puppe zutrifft, die nur Frauen repräsentiert, dann weiß ich auch nicht weiter.“


Ich habe in dieser Nacht, nach dem Film, seit langem Mal wieder richtig gut geschlafen, weil ich einfach nicht mehr das Gefühl hatte, dass ich das Problem bin, wenn ich anecke. Und ja, es ist etwas, was einem manchmal den Schlaf raubt.

Ich habe erstaunlicherweise wirklich ausgerechnet auch in den vergangenen Tagen oft Gespräche (mit Frauen UND Männern!) geführt, in denen es um Selbstwert ging. Als ob es gerade alle gleichzeitig beschäftigt. Deswegen möchte ich das jetzt aufgreifen und alles hier geht gleichzeitig an Frauen und Männer!

Viele der Menschen, mit denen ich sprach, haben genau das Gefühl. Und sie können es sich kaum erklären, woher es kommt. Es wird ihnen nicht gesagt, dass sie nicht genug sind, aber vielleicht wird es ihnen gezeigt - so wie in dem Text beschrieben. Vielleicht kommt bei einem „Du bist so kompliziert“ des Senders beim Empfänger am Ende einfach nur an: „Du bist nicht richtig.“ Denn warum soll man dafür verurteilt werden, nur, weil man in mehr Ecken denkt, als andere?


Menschen zu verurteilen, dafür, dass sie reden und denken, dafür, dass sie nachdenken und vielleicht mehr denken als andere, kann nicht Sinn und Zweck sein. Das war in einem der Gespräche übrigens auch so ein Punkt: Was steht den Menschen, die sich wertlos fühlen, im Weg?


Wenn es vielleicht sonst niemand sagt, sage ich es:

Denke nach!

Denke weiter als die Anderen, wenn dir danach ist!

Hinterfrage, was dir komisch vorkommt, denn unser Bauch hat häufiger ein Gespür für die Wahrheit, als man denkt.

Hinterfrage die Welt.

Hinterfrage, was dir gesagt wird. Wer ehrliche Absichten hat, wird immer eine liebevolle Antwort für dich haben!

Sei kompliziert, wenn es eben so genannt werden will. Sei schwierig oder ungemütlich.

Aber bitte höre nie auf zu denken und für dich, deine Gefühle und deine Gedanken einzustehen, solange sie aufrichtig, liebend und wahr sind.

Hör auf dich. Dein Herz kennt den Weg.

Also folge ihm und laufe los.



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1 comentário


Mario Müller
Mario Müller
25 de out. de 2023

Wenn man per Social Media deutlich überwiegend gezeigt bekommt, wie toll andere sind und wie schön sie es haben und wie gut es ihnen geht, dann ist es gut nachvollziehbar, das viele sich selbst "nicht gut genug für diese Welt" fühlen und (vergeblich) versuchen, irgendwelchen gephotoshopten oder sonstwie gefilterten Idealen nachzueifern.

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Hi, ich bin Dominique.

Lehnt euch einfach zurück, lest ein paar Zeilen, tankt wieder auf und genießt das Leben. Viel Spaß beim Stöbern!

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