"Du musst doch aber..." Nein. Ich muss nicht.

Ich hatte heute ein aufschlussreiches Gespräch. Eines, das mir wieder ein bisschen Mut und Zuversicht gegeben hat.

Es gibt jemanden, der dieses „Du musst doch aber…“ und „Wann willst du denn…“ genauso wenig mag wie ich. Um deutlich zu werden: Wir sind genervt davon. Ich habe verständnisvoll genickt, denn ich weiß genau, wie sich das Beschriebene anfühlt.

Es gibt Leute, die ihren Lebensinhalt schon mit gefühlt zwölf Jahren umgesetzt haben. Zack: Job, Haus, Baum pflanzen, Familie, fertig. Gut und schön. Es gibt aber eben auch Menschen, die es anders wollen… die nicht das Gefühl haben, etwas auf Biegen und Brechen machen zu müssen. Genauer gesagt: …die nicht das Gefühl haben, es genauso machen zu müssen, wie die anderen, die mit dem Finger auf einen zeigen! Was aber nicht bedeutet, dass sie vielleicht nicht dieselben Ziele haben — aber eben nur zu einem anderen Zeitpunkt.

„Leben und leben lassen“ ist zwar eine der abgedroschensten Phrasen, die es gibt, aber verinnerlicht hat sie dennoch nicht jeder Mensch. Schade eigentlich.

Kurz zum Hintergrund: Das aufschlussreiche Gespräch hatte ich mit einer außerordentlich mutigen Frau, die sich in ein recht undurchschaubares und kaum planbares Unterfangen gewagt hat, dass aber bei Gelingen auf jeden Fall nachhaltig wird. Wäre sie es auch angegangen, wenn sie sich dem Druck ihrer Mitmenschen hingegeben hätte? Oder hätte sie gesagt: „Ja, stimmt eigentlich - viel zu groß ist die Aufgabe, viel zu lang würde es dauern. Ich setz’ mich lieber auf’s Sofa und schau einen Film“...

Meilensteine sind nie auf dem Weg der Mittelmäßigkeit entstanden. Wenn ihr was machen wollt, lasst euch nicht entmutigen. Lasst euch keinen Druck machen. Macht das, was ihr wollt — zu den Zeitpunkten, zu denen ihr wollt. Und blendet die unqualifizierten Fragen anderer einfach mal aus.

I did it my way, — für den Ohrwurm könnt ihr mir später danken.